13 DMP Diabetes mellitus Typ 1

13.1 Hypoglykämie

Qualitätsziel: Der Anteil der Patienten mit einer oder mehreren schweren Hypoglykämien innerhalb der letzten zwölf Monate soll weniger als 15 % betragen.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit mindestens zwölf Monaten Teilnahmedauer.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Bei Patienten mit einem notfallmäßigen Ereignis ist eine zeitnahe Ursachenklärung und Therapiezielüberprüfung notwendig. Als geeignete Maßnahmen ist zum Beispiel eine Therapieanpassung, eine Patientenschulung oder eine Überweisung zu einem diabetologisch qualifizierten Arzt zu erwägen.

Ergebnis

Hauptbericht: 3,8 % (884 von 23.080 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von weniger als 15 % erreicht.

Pädiatrie: 5,5 % (53 von 966 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von weniger als 15 % erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Hypoglykämie\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.1: Qualitätsziel "Hypoglykämie": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 13 % aller Praxen (168 von 1.288 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 82,4 % aller Praxen (1.061 von 1.288 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 4,6 % aller Praxen (59 von 1.288 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Hypoglykämie\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.2: Qualitätsziel "Hypoglykämie": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Die Qualitätsziele “Hypoglykämie” der Programme Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 sind bezüglich der Auswertungsmethodik nicht vergleichbar. Unter den Typ-1-Diabetikern ist der Anteil der Patienten mit schweren Hypoglykämien in den letzten 12 Monaten von Interesse. Dieser Anteil soll weniger als 15 % betragen.

Das Qualitätsziel wird sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für erwachsene Patienten erreicht.

13.2 Notfallmäßige stationäre Behandlungen

Qualitätsziel: Höchstens 2 % der Patienten sollen innerhalb der letzten sechs Monate wegen Diabetes notfallmäßig stationär aufgenommen worden sein.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit mindestens sechs Monaten Teilnahmedauer.

Ergebnis

Hauptbericht: 0,6 % (160 von 24.942 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von weniger als 2 % erreicht.

Pädiatrie: 2,4 % (29 von 1.190 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von weniger als 2 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Notfallmäßige stationäre Behandlungen\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.3: Qualitätsziel "Notfallmäßige stationäre Behandlungen": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 1,3 % aller Praxen (18 von 1.335 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 95,6 % aller Praxen (1.276 von 1.335 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 3,1 % aller Praxen (41 von 1.335 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Notfallmäßige stationäre Behandlungen\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.4: Qualitätsziel "Notfallmäßige stationäre Behandlungen": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Notfallmäßige stationäre Behandlungen sind seltene Ereignisse. Im Rahmen der Dokumentation werden sowohl stationäre Aufenthalte wegen Nichterreichens des \(HbA_{1c}\)-Wertes als auch stationäre notfallmäßige Behandlungen wegen Diabetes mellitus erhoben. An dieser Stelle wird nur Letzteres ausgewertet.

Das Qualitätsziel wird für die Praxen im Hauptbericht erreicht. Es zeigt sich im Hauptbericht eine Senkung der notfallmäßigen stationären Behandlungsrate auf unter 1 % ab dem zweiten Halbjahr 2015. Pädiatrische Praxen erreichen das Ziel nicht, was jedoch als Folge der besonderen Schwierigkeiten der pädiatrischen Versorgung zu verstehen ist.

13.3 Überprüfung der Injektionsstellen

Qualitätsziel: Bei mindestens 90 % der Patienten sollen in den letzten sechs Monaten die Injektionsstellen untersucht worden sein.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit mindestens sechs Monaten Teilnahmedauer.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Die Inspektion und Palpation der Insulininjektionsstellen gehört zu jeder vierteljährlichen Untersuchung von Menschen mit Typ-1-Diabetes. Dabei ist auf einen ausreichenden Wechsel der Insulin-Injektionsstellen zu achten, um Gewebeveränderungen zu vermeiden, die die Insulinresorption nachhaltig beeinflussen.

Ergebnis

Hauptbericht: 83,7 % (20.888 von 24.942 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 99,8 % (1.188 von 1.190 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Überprüfung der Injektionsstellen\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.5: Qualitätsziel "Überprüfung der Injektionsstellen": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 7,7 % aller Praxen (103 von 1.335 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 73,6 % aller Praxen (982 von 1.335 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 18,7 % aller Praxen (250 von 1.335 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Überprüfung der Injektionsstellen\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.6: Qualitätsziel "Überprüfung der Injektionsstellen": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Die Überprüfung der Injektionsstellen erfährt im Hauptbericht über die vergangenen Jahre eine geringe Zunahme, trotzdem liegen die Werte noch unter dem vorgegebenen Zielwert. Das Qualitätsziel für die Praxen wird somit nicht erreicht. In pädiatrischen Praxen erfolgt die Überprüfung der Injektionsstellen zu annähernd 100 % und führt zur Erreichung des Zieles.

Handlungsbedarf ist vor allem in den gut 125 Praxen festzustellen, die bei keinem Patient die Überprüfung der Injektionsstellen dokumentiert haben. Unklar ist, ob es sich um einen Dokumentationsfehler handelt, oder ob die Injektionsstellen in diesen Praxen tatsächlich nicht überprüft wurden.

13.4 HbA1c-Wert

Qualitätsziel: Höchstens 10 % der Patienten sollen einen HbA1c-Wert von 8,5 % oder höher haben.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Das Ziel der antihyperglykämischen Therapie, gemessen am HbA1c-Wert, ist individuell festzulegen. Der angestrebte HbA1c-Wert sollte sich auf <7,5% (<58 mmol/mol) belaufen, ohne dass schwerwiegende Hypoglykämien auftreten. Der Zielwert sollte das Risiko für Hypoglykämie und diabetesbedingte Komplikationen, sowie Patientenpräferenzen und vorhandene Komorbiditäten berücksichtigen. Ein Zielwert von 8,5% oder mehr ist jedoch nur in begründeten Fällen zu erwägen, zum Beispiel bei geringer Lebenserwartung oder schwerwiegenden Begleiterkrankungen.

Ergebnis

Hauptbericht: 17,5 % (4.937 von 28.233 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von weniger als 10 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 20,6 % (335 von 1.630 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von weniger als 10 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"HbA1c-Wert\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.7: Qualitätsziel "HbA1c-Wert": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 0 % aller Praxen (0 von 1.410 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 79,5 % aller Praxen (1.121 von 1.410 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 20,5 % aller Praxen (289 von 1.410 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"HbA1c-Wert\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.8: Qualitätsziel "HbA1c-Wert": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Ein primäres Ziel der Diabetes-Therapie ist das Senken der \(HbA_{1c}\)-Werte bis in die Nähe des Normbereiches, um das Risiko für Folgeerkrankungen zu mindern. Im DMP ist aber der \(HbA_{1c}\)-Wert für jeden Patienten individuell zu vereinbaren [3], da zum Beispiel auch das Risiko für Hypoglykämien vom Arzt zu berücksichtigen ist. Patienten mit \(HbA_{1c}\)-Werten von 8,5 % oder höher gelten jedoch als sehr schlecht kontrolliert und deshalb wurde als Qualitätsziel vereinbart, dass nicht mehr als 10 % der Patienten solche \(HbA_{1c}\)-Werte aufweisen sollen. Denn bei einer normnahen Blutzuckereinstellung ist das Risiko für Schäden an Augen, Nieren und Nerven am geringsten.

Zu beachten ist, dass Patienten ab ca. 14 Jahren zunehmend durch Ärzte betreut werden, die nicht ausschließlich pädiatrisch tätig sind. Diese werden im Hauptbericht und nicht im Bericht für Pädiater ausgewertet. Da genau diese Patienten häufiger hohe \(HbA_{1c}\)-Werte aufweisen, ist der Vergleich zwischen den Berichten nicht als Vergleich zwischen Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen zu betrachten.

Das Qualitätsziel wird in Bayern deutlich verfehlt und spiegelt ein grundlegendes Problem bei der Versorgung von Patienten mit Typ-1-Diabetes wider. Diese Problematik wurde im Qualitätsbericht für das Jahr 2012 thematisiert [44]. Seitdem weist der zeitliche Mittelwertverlauf eine positive Entwicklung des Indikators auf. Hatten im zweiten Halbjahr 2012 22,4 % der Patienten im Hauptbericht und 27,6 % der Patienten im pädiatrischen Bericht einen \(HbA_{1c}\)-Wert von 8,5 % oder mehr, so liegen die entsprechenden Quoten für das zweite Halbjahr 2016 bei 17,5 % (Verbesserung von 4,9 Prozentpunkten) bzw. 20,6 % (Verbesserung von 8,0 Prozentpunkten).

13.5 HbA1c-Zielwert

Qualitätsziel: Mindestens 55 % der Patienten sollen ihre individuell vereinbarten HbA1c-Zielwerte erreicht haben.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit mindestens 12 Monaten Teilnahmedauer.

Ergebnis

Hauptbericht: 48,8 % (11.274 von 23.080 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 55 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 52,7 % (509 von 966 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 55 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"HbA1c-Zielwert\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.9: Qualitätsziel "HbA1c-Zielwert": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 3,6 % aller Praxen (46 von 1.288 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 86,9 % aller Praxen (1.119 von 1.288 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 9,5 % aller Praxen (123 von 1.288 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"HbA1c-Zielwert\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.10: Qualitätsziel "HbA1c-Zielwert": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Hierfür gelten ähnliche Überlegungen wie für das analoge Qualitätsziel im DMP Diabetes mellitus Typ 2.

13.6 Albumin-Ausscheidung

Qualitätsziel: Der Anteil der Patienten mit Bestimmung der Albumin-Ausscheidungsrate in den letzten zwölf Monaten soll mindestens 90 % betragen.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten ab 11 Jahren mit einer DMP-Teilnahmedauer von mindestens zwölf Monaten und ohne bereits bestehende Nephropathie.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Patienten mit Typ-1-Diabetes erhalten mindestens einmal jährlich eine entsprechende Urin-Untersuchung zum Ausschluss einer diabetischen Nephropathie. Für die Diagnosestellung einer diabetischen Nephropathie ist der mindestens zweimalige Nachweis einer pathologisch erhöhten Albumin-Ausscheidungsrate im Urin im Abstand von zwei bis vier Wochen notwendig.

Ergebnis

Hauptbericht: 84 % (14.685 von 17.475 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 94,2 % (645 von 685 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Albumin-Ausscheidung\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.11: Qualitätsziel "Albumin-Ausscheidung": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 4,8 % aller Praxen (58 von 1.209 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 71,2 % aller Praxen (861 von 1.209 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 24 % aller Praxen (290 von 1.209 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Albumin-Ausscheidung\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.12: Qualitätsziel "Albumin-Ausscheidung": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Obwohl die Mehrheit der Praxen die Albumin-Ausscheidungsrate in der Regel jährlich bestimmt, sind bei einigen Praxen sehr niedrige Anteile dokumentiert. Zudem ist in den letzten Jahren ein Rückgang im Hauptbericht festzustellen. Möglicherweise liegen hier Dokumentationsprobleme zugrunde. Auf Basis des praxisindividuellen Feedbackberichts sollten Arztpraxen, die dieses Qualitätsziel nicht erreicht haben, überprüfen, woran das liegt.

Im Vergleich zum Hauptbericht wird in pädiatrischen Praxen das Qualitätsziel erreicht.

13.7 Nierenfunktion

Qualitätsziel: Bei mindestens 90 % der Patienten soll der Serum-Kreatinin-Wert bzw. der eGFR-Wert in den letzten zwölf Monaten bestimmt worden sein.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten ab 18 Jahren mit mindestens 12 Monaten Teilnahmedauer.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) als Maß für die Nierenfunktion ist mindestens jährlich auf Basis des Serum-Kreatinin-Wertes zu bestimmen. Liegt kein genauer Wert vor (z.B. “GFR > 60”), sollte die eGFR mittels CKD-EPI- oder MDRD-Formel bestimmt werden (siehe www.nierenrechner.de). Die Eintragung eines Dummy-Wertes (z.B. 60 oder 61) in die DMP-Dokumentation ist zu vermeiden, da bereits Werte unter 90 auf einen Nierenschaden hindeuten. Bei einer eGFR < 40 oder bei einer Abnahme von 5 ml/min im Jahr ist eine Überweisung zum Nephrologen erforderlich.

Ergebnis

Hauptbericht: 87,6 % (19.783 von 22.591 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % erreicht.

Pädiatrie: 60 % (36 von 60 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Nierenfunktion\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.13: Qualitätsziel "Nierenfunktion": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 12,2 % aller Praxen (156 von 1.280 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 79 % aller Praxen (1.011 von 1.280 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 8,8 % aller Praxen (113 von 1.280 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Nierenfunktion\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.14: Qualitätsziel "Nierenfunktion": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Die Formulierung des Qualitätsziels “Nierenfunktion” weicht von dem gleichnamigen Ziel im Programm Diabetes mellitus Typ 2 ab.

Das Qualitätsziel wurde im Hauptbericht mit Abstand erreicht, sowohl für die Gesamtheit der bayerischen Patienten als auch in circa 90 % der Praxen. Die wenigen Praxen, die das Ziel nicht erreicht haben, sollten auf Basis des Feedbackberichts prüfen, woran dies liegt.

In pädiatrischen Praxen liegt der erreichte Wert 20 Prozentpunkte unter dem Zielwert des Qualitätszieles.

13.8 Diabetesschulung (Quote)

Qualitätsziel: Ein hoher Anteil der Patienten soll im DMP eine Diabetes-Schulung erhalten haben.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Patienten mit Typ-1-Diabetes und deren Betreuungspersonen müssen Zugang zu strukturierten, evaluierten, zielgruppenspezifischen und publizierten Schulungsprogrammen erhalten. Aufgabe des behandelnden Arztes ist es, die Patienten über den besonderen Nutzen des strukturierten Schulungs- und Behandlungsprogramms zu informieren und ihnen die Teilnahme nahezulegen.

Ergebnis

Hauptbericht: 46,7 % (13.184 von 28.233 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Pädiatrie: 33,1 % (540 von 1.630 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Diabetesschulung (Quote)\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.15: Qualitätsziel "Diabetesschulung (Quote)": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Diabetesschulung (Quote)\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.16: Qualitätsziel "Diabetesschulung (Quote)": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Die intensive Betreuung von Typ-1-Diabetespatienten umfasst eine kontinuierliche, individuelle Schulung bzw. Beratung, die jedoch außerhalb der Definition einer strukturierten DMP-Schulung fällt. Die breite Streuung unter den Praxen suggeriert, dass das Dokumentationsverhalten in Bayern uneinheitlich ist.

13.9 Hypertonieschulung (Quote)

Qualitätsziel: Ein hoher Anteil der Patienten mit bekannter Hypertonie soll im DMP eine Hypertonie-Schulung erhalten haben.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit der Begleiterkrankung Hypertonie.

Ergebnis

Hauptbericht: 14,8 % (1.717 von 11.603 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Pädiatrie: 4,3 % (2 von 46 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Hypertonieschulung (Quote)\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.17: Qualitätsziel "Hypertonieschulung (Quote)": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Hypertonieschulung (Quote)\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.18: Qualitätsziel "Hypertonieschulung (Quote)": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Nur ein geringer Anteil der Patienten im DMP Diabetes mellitus Typ 1 hat seit dem zweiten Halbjahr 2015 an einer Hypertonieschulung teilgenommen. Während sich bei Kindern und Jugendlichen nur 4,3 % der Patienten an einer Hypertonieschulung beteiligen, liegt der Anteil der Erwachsenen immerhin bei etwa 15 %.

13.10 Blutdruck

Qualitätsziel: Mindestens 50 % der Patienten mit bekannter Hypertonie sollen aktuell normotensive Blutdruckwerte aufweisen.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten ab 18 Jahren mit Hypertonie.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Die Senkung des Blutdrucks in einen normnahen Bereich ist bei Patienten mit Typ 1 Diabetes von entscheidender Bedeutung. Bei Patienten mit bekannter Hypertonie ist in der Regel eine Senkung des Blutdrucks auf Werte systolisch von 130 mmHg bis 139 mmHg und diastolisch von 80 mmHg bis 89 mmHg anzustreben.

Ergebnis

Hauptbericht: 54,1 % (6.273 von 11.603 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 50 % erreicht.

Pädiatrie: 56,5 % (26 von 46 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 50 % erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Blutdruck\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.19: Qualitätsziel "Blutdruck": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 4,7 % aller Praxen (52 von 1.106 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 93 % aller Praxen (1.029 von 1.106 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 2,3 % aller Praxen (25 von 1.106 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Blutdruck\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.20: Qualitätsziel "Blutdruck": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Hierfür gelten ähnliche Überlegungen wie für das analoge Qualitätsziel im DMP Diabetes mellitus Typ 2.

13.11 Thrombozytenaggregationshemmer

Qualitätsziel: Thrombozytenaggregationshemmer sollen bei mindestens 80 % der Patienten mit Makroangiopathie verordnet werden.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit einer arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), KHK, Schlaganfall, Herzinfarkt und/oder Amputation, bei denen keine Kontraindikation vorliegt.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Grundsätzlich sollen alle Patienten mit makroangiopathischen Erkrankungen (zum Beispiel kardio- und zerebrovaskulären Erkrankungen) Thrombozytenaggregationshemmer (TAH) erhalten, sofern keine Kontraindikationen vorliegen.

Ergebnis

Hauptbericht: 54,7 % (2.111 von 3.860 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 0 % (0 von 1 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Thrombozytenaggregationshemmer\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.21: Qualitätsziel "Thrombozytenaggregationshemmer": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 0 % aller Praxen (0 von 618 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 66,2 % aller Praxen (409 von 618 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 33,8 % aller Praxen (209 von 618 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Thrombozytenaggregationshemmer\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.22: Qualitätsziel "Thrombozytenaggregationshemmer": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Der Anteil der Patienten mit Typ-1-Diabetes mit Makroangiopathie, die Thrombozytenaggregationshemmer (TAH) verordnet bekommen, ist deutlich niedriger als der Anteil der Patienten mit Typ-2-Diabetes. Obwohl Unterschiede im Patienten- und im Krankheitsprofil sicherlich eine Rolle spielen, steht fest, dass für knapp 45 % der Typ-1-Diabetespatienten mit Makroangiopathie keine TAH dokumentiert ist. Da zum Beispiel Acetylsalicylsäure nicht rezeptpflichtig ist, könnte deren Vergabe bei der Dokumentation übersehen werden. Im DMP soll jedoch “die tatsächlich eingenommene Medikation, einschließlich der Selbstmedikation und mögliche Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie” erfragt werden: Bei Nichterreichung des Qualitätsziels hat der Arzt zu überprüfen, ob die betroffenen Patienten tatsächlich TAH einnehmen oder nicht [3]. Die Gemeinsame Einrichtung DMP Bayern erwägt weitere Maßnahmen zur Förderung der medikamentösen Sekundärprävention.

13.12 Erhebung des Fußstatus

Qualitätsziel: Der Anteil der Patienten mit Erhebung des Fußstatus in den letzten zwölf Monaten soll mindestens 90 % betragen.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten ab 18 Jahren mit einer DMP-Teilnahmedauer von mindestens zwölf Monaten.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Die periphere sensomotorische Neuropathie ist der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung eines Fußulkus. Deshalb ist die Inspektion der Füße, einschließlich Prüfung auf Neuropathie und Prüfung des Pulsstatus, mindestens einmal jährlich Pflicht. Bei erhöhtem Risiko solle die Prüfung quartalsweise, einschließlich der Überprüfung des Schuhwerks, erfolgen.

Ergebnis

Hauptbericht: 88,3 % (19.955 von 22.591 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 60 % (36 von 60 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Erhebung des Fußstatus\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.23: Qualitätsziel "Erhebung des Fußstatus": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 6,3 % aller Praxen (81 von 1.280 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 79,4 % aller Praxen (1.016 von 1.280 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 14,3 % aller Praxen (183 von 1.280 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Erhebung des Fußstatus\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.24: Qualitätsziel "Erhebung des Fußstatus": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Das Qualitätsziel wurde sowohl im Hauptbericht als auch in der Pädiatrie nicht erreicht, da bei weniger als 90 % der Patienten die Erhebung des Fußstatus in den letzten zwölf Monaten erfolgte. Die Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen macht allerdings deutlich, dass die überwiegende Mehrheit der Praxen eine Quote von 99-100 % erreicht hat. Bei einer kleinen Anzahl von Praxen wird jedoch die Prüfung des Fußstatus nur bei sehr wenigen Patienten dokumentiert.

13.13 Fußstatus: Sensibilitätsprüfung

Qualitätsziel: Der Anteil der Patienten mit Prüfung der Sensibilität in den letzten zwölf Monaten soll mindestens 90 % betragen.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten ab 18 Jahren mit einer DMP-Teilnahmedauer von mindestens zwölf Monaten.

Ergebnis

Hauptbericht: 87,5 % (19.764 von 22.591 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 61,7 % (37 von 60 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Fußstatus: Sensibilitätsprüfung\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.25: Qualitätsziel "Fußstatus: Sensibilitätsprüfung": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 5,9 % aller Praxen (75 von 1.280 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 78,8 % aller Praxen (1.009 von 1.280 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 15,3 % aller Praxen (196 von 1.280 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Fußstatus: Sensibilitätsprüfung\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.26: Qualitätsziel "Fußstatus: Sensibilitätsprüfung": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Ähnlich wie in den Vorjahren wurde auch im Jahr 2016 das Qualitätsziel im Hauptbericht knapp verfehlt. Die Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen macht aber deutlich, dass die Mehrheit der Praxen das Ziel erreicht. Bei einer kleinen Anzahl von Praxen wird jedoch die Sensibilitätsprüfung nur bei sehr wenigen Patienten dokumentiert. Rückfragen in den Praxen haben ergeben, dass hier häufig systematische Dokumentationsprobleme zugrunde liegen.

13.14 Fußstatus: Peripherer Puls

Qualitätsziel: Der Anteil der Patienten mit Erhebung des peripheren Pulsstatus in den letzten zwölf Monaten soll mindestens 90 % betragen.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten ab 18 Jahren mit einer DMP-Teilnahmedauer von mindestens zwölf Monaten.

Ergebnis

Hauptbericht: 88,4 % (19.971 von 22.591 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Pädiatrie: 70 % (42 von 60 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 90 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Fußstatus: Peripherer Puls\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 13.27: Qualitätsziel "Fußstatus: Peripherer Puls": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 6,2 % aller Praxen (80 von 1.280 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 79,6 % aller Praxen (1.019 von 1.280 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 14,1 % aller Praxen (181 von 1.280 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Fußstatus: Peripherer Puls\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 13.28: Qualitätsziel "Fußstatus: Peripherer Puls": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Seit dem Jahr 2014 wird das Qualitätsziel im Hauptbericht knapp verfehlt. Ein Blick auf die Verteilung der einzelnen Praxen zeigt jedoch, dass der überwiegende Teil der Praxen das Ziel erreicht. Lediglich wenige Praxen dokumentieren den peripheren Puls nur bei einer sehr geringen Anzahl ihrer Patienten. Bei pädiatrischen Praxen zeigt sich ein größerer Abstand zum Zielwert (20 Prozentpunkte unter dem Qualitätsziel), welcher sich allerdings im Jahr 2016 verringert.

Literatur

3 Anforderungen an strukturierte Behandlungsprogramme. Gemeinsamer Bundesausschuss http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/dmp/

44 Qualitätsbericht 2012: Disease-Management-Programme in Bayern. München: Gemeinsame Einrichtung DMP Bayern, 2013 http://www.ge-dmp-bayern.de