14 DMP Koronare Herzkrankheit

14.1 Thrombozytenaggregationshemmer

Qualitätsziel: Thrombozytenaggregationshemmer sollen bei mindestens 80 % aller Patienten verordnet werden.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten, bei denen keine Kontraindikation vorliegt.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Grundsätzlich soll bei allen Patientinnen und Patienten mit chronischer KHK unter Beachtung von Kontraindikationen und/oder Unverträglichkeiten eine Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern (TAH) durchgeführt werden.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 82 % (181.051 von 220.774 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Thrombozytenaggregationshemmer\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.1: Qualitätsziel "Thrombozytenaggregationshemmer": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 26,1 % aller Praxen (1.468 von 5.623 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 60,3 % aller Praxen (3.389 von 5.623 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 13,6 % aller Praxen (766 von 5.623 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Thrombozytenaggregationshemmer\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.2: Qualitätsziel "Thrombozytenaggregationshemmer": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

TAH werden gemäß der nationalen VersorgungsLeitlinie bei allen Patienten mit koronarer Herzkrankheit zur Sekundärprävention eines Herzinfarkts empfohlen [45]. Laut der Dokumentation erhalten aktuell über 80 % der bayerischen Patienten TAH. Somit wird das Qualitätsziel erreicht.

14.2 Betablocker

Qualitätsziel: Betablocker sollen bei mindestens 80 % aller Patienten verordnet werden.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten, bei denen keine Kontraindikation vorliegt.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Für die Behandlung der chronischen KHK, insbesondere nach akutem Myokardinfarkt, sind Betablocker hinsichtlich der DMP-Therapieziele Mittel der ersten Wahl, auch bei relativen Kontraindikationen. Dieser Nutzen ist insbesondere bei Risikokonstellationen wie gleichzeitig vorliegendem Diabetes mellitus oder arteriellem Hypertonus überdurchschnittlich hoch.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 78,4 % (186.247 von 237.555 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Betablocker\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.3: Qualitätsziel "Betablocker": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 8,9 % aller Praxen (498 von 5.627 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 77,5 % aller Praxen (4.360 von 5.627 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 13,7 % aller Praxen (769 von 5.627 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Betablocker\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.4: Qualitätsziel "Betablocker": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Betablocker senken den Blutdruck und gelten als Mittel der ersten Wahl für die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit [45]. Unter Ausschluss der Patienten mit Kontraindikationen sollen im Rahmen des DMP mindestens 80 % der Patienten Betablocker verordnet werden. Mit einem Anteil von 78 % der berücksichtigten Patienten wurde das Qualitätsziel in Bayern knapp nicht erreicht.

Die Verteilung unter den Praxen zeigt, dass der Anteil der Patienten mit Betablockern in einigen Praxen sehr gering ist. Die Vermutung liegt nahe, dass Kontraindikationen nicht immer zutreffend dokumentiert werden. Diese Praxen sollen auf Basis des Feedbackberichts prüfen, ob und wo Handlungsbedarf besteht.

14.3 Statine

Qualitätsziel: Statine sollen bei mindestens 80 % aller Patienten verordnet werden.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten, bei denen keine Kontraindikation vorliegt.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Unabhängig vom Ausgangswert der Blutfettwerte sollten alle Patienten mit chronischer KHK unter Beachtung der Kontraindikationen und/oder Unverträglichkeiten HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Statine) erhalten. Es sollten die Statine bevorzugt verwendet werden, für die eine morbiditäts- und mortalitätssenkende Wirkung in der Sekundärprävention nachgewiesen ist.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 73,9 % (177.394 von 239.897 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Statine\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.5: Qualitätsziel "Statine": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 12,4 % aller Praxen (696 von 5.627 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 62 % aller Praxen (3.488 von 5.627 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 25,6 % aller Praxen (1.443 von 5.627 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Statine\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.6: Qualitätsziel "Statine": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

HMG-CoA-Reduktasehemmer (Statine) werden als LDL-cholesterinsenkende Therapeutika der ersten Wahl eingesetzt, da für sie eine Reduktion der kardiovaskulären Morbidität und Sterblichkeit bei Patienten mit KHK belegt wurde [45].

Der Indikator erfährt in den letzten Jahren eine positive Entwicklung. Wurden im ersten Halbjahr 2009 bei 65 % der Patienten Statine verschrieben, so lag die Quote im zweiten Halbjahr 2016 bei 73,9 %. Dass das Qualitätsziel nicht erreicht wird, liegt daran, dass der Zielwert seit dem zweiten Halbjahr 2015 nicht bei 60 % aller Patienten liegt, sondern bei 80 %. Angestrebt ist daher eine Fortsetzung des bestehenden Trends.

14.4 Blutdruck

Qualitätsziel: Mindestens 60 % der Patienten mit bekannter Hypertonie sollen aktuell normoteniv sein.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit Hypertonie.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Bei allen KHK-Patienten sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert und eine bestehende arterielle Hypertonie konsequent behandelt werden. Anzustreben ist in der Regel eine Senkung des Blutdrucks auf Werte systolisch von 130 mmHg bis 139 mmHg und diastolisch von 80 mmHg auf 89 mmHg. Unter Berücksichtigung der Gesamtsituation des Patienten (z.B. Alter, weitere Begleiterkrankungen) können individuelle Abweichungen erforderlich sein.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 59,9 % (130.900 von 218.554 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 60 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Blutdruck\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.7: Qualitätsziel "Blutdruck": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 15,2 % aller Praxen (856 von 5.620 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 68,5 % aller Praxen (3.850 von 5.620 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 16,3 % aller Praxen (914 von 5.620 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Blutdruck\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.8: Qualitätsziel "Blutdruck": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Hierfür gelten ähnliche Überlegungen wie für das analoge Qualitätsziel im DMP Diabetes mellitus Typ 2.

14.5 Raucherquote

Qualitätsziel: Ein niedriger Anteil an rauchenden Patienten ist anzustreben.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Im Rahmen der Therapie klärt der behandelnde Arzt den Patienten über die besonderen Risiken des Rauchens und Passivrauchens für Patienten mit KHK auf, verbunden mit den spezifischen Beratungsstrategien und der dringenden Empfehlung, das Rauchen aufzugeben.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 10,9 % (26.529 von 243.778 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Raucherquote\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.9: Qualitätsziel "Raucherquote": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Raucherquote\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.10: Qualitätsziel "Raucherquote": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Die wichtigste Einzelmaßnahme bei Rauchern mit Gefäßerkrankungen [45] ist die Raucherentwöhnung. Im DMP Koronare Herzkrankheit rauchen laut der Dokumentation knapp 11 % der Patienten. Ein konkretes Ziel wurde nicht festgelegt.

Der koordinierende Arzt soll jeden Patienten, sofern relevant, zur Tabakentwöhnung motivieren. Über die DMP-Dokumentation kann der Arzt Informationsmaterial für den Patienten bei den Krankenkassen bestellen.

14.6 Raucherentwöhnung

Qualitätsziel: Die Raucherquote wird für diejenigen Patienten berechnet, die zum Zeitpunkt der Einschreibung Raucher waren. Der Raucheranteil in dieser Patientengruppe soll möglichst niedrig sein.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten, die bei der Erstdokumentation Raucher waren und für die mindestens eine Folgedokumentation vorliegt.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 75,7 % (17.833 von 23.557 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Raucherentwöhnung\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.11: Qualitätsziel "Raucherentwöhnung": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Raucherentwöhnung\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.12: Qualitätsziel "Raucherentwöhnung": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Bei etwa 76 % der DMP-Patienten, welche bei der Erstdokumentation Raucher waren und für die mindestens eine Folgedokumentation vorliegt, ist eine Raucherentwöhnung dokumentiert. Allerdings ist die Aussagekraft des Qualitätsziels fraglich. Nicht in die Auswertung eingeflossen ist zum Beispiel die vorausgegangene Teilnahmedauer der Patienten am DMP. Ebenfalls ist unklar, ob der Arzt den Raucherstatus des Patienten regelmäßig abfragt. Die Verteilung der einzelnen Praxen suggeriert außerdem, dass sich die Dokumentationen zur Raucherentwöhnung bayernweit deutlich unterscheiden. Im Anhang der KHK-Feedbackberichte werden alle Patienten, welche im Hinblick auf die Qualitätsziele auffällig sind, darunter auch die Raucher, aufgeführt. Ärzte sollten in Zukunft verstärkt darauf achten, dass rauchende Patienten auch an einer Raucherentwöhnung teilnehmen und diese korrekt dokumentiert wird.

14.7 Diabetesschulung (Quote)

Qualitätsziel: Möglichst viele Patienten mit bekanntem Diabetes sollen eine Diabetesschulung wahrgenommen haben.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit der Begleiterkrankung Diabetes mellitus.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Unabhängig von einer Teilnahme am DMP Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 sollte geprüft werden, ob der Patient von der Teilnahme an einem strukturierten, evaluierten und publizierten Diabetes-Schulungs- und Behandlungsprogramm profitieren kann.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 13,2 % (13.821 von 104.606 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Diabetesschulung (Quote)\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.13: Qualitätsziel "Diabetesschulung (Quote)": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Diabetesschulung (Quote)\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.14: Qualitätsziel "Diabetesschulung (Quote)": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Diabetes mellitus ist ein Hauptrisikofaktor für das Auftreten von kardio- und zerebrovaskulären Komplikationen. Hinzukommt, dass Patienten mit chronischer KHK und Diabetes mellitus eine besondere Risikogruppe darstellen (Quelle: DMP-Anforderungen-Richtlinie). Trotzdem wird ausschließlich bei etwa 13 % der Patienten im DMP KHK mit Begleiterkrankung Diabetes mellitus eine Diabetesschulung dokumentiert. Die breite Streuung unter den Praxen suggeriert, dass das Dokumentationsverhalten in Bayern nicht einheitlich ist.

14.8 Hypertonieschulung (Quote)

Qualitätsziel: Möglichst viele Patienten mit bekannter Hypertonie sollen eine Hypertonieschulung wahrgenommen haben.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit der Begleiterkrankung Hypertonie.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Der koordinierende Arzt prüft unter Berücksichtigung bestehender Folge- und Begleiterkrankungen, ob der Patient von der Teilnahme an einem strukturierten, evaluierten und publizierten Hypertonie-Schulungs- und Behandlungsprogramm profitieren kann.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 8,2 % (17.838 von 218.554 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Hypertonieschulung (Quote)\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.15: Qualitätsziel "Hypertonieschulung (Quote)": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Hypertonieschulung (Quote)\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.16: Qualitätsziel "Hypertonieschulung (Quote)": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Derzeit nehmen unter 10 % der Patienten mit Hypertonie auch eine Hypertonieschulung wahr. Ein Zielwert wurde für dieses Qualitätsziel allerdings noch nicht definiert. Die breite Streuung zwischen den Praxen zeigt aber, dass es deutliche Unterschiede in der Dokumentation von Hypertonieschulungen in Bayern gibt.

14.9 Angina-pectoris Beschwerden

Qualitätsziel: Möglichst viele Patienten sollen aktuell keine Angina-pectoris-Beschwerden aufweisen.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Ein wichtiges Ziel des DMP ist die Stiegerung der Lebensqualität, insbesondere durch Vermeidung von Angina-pectoris-Beschwerden. Bei erstmalig aufgetretenen oder zunehmenden Angina-pectoris-Beschwerden ist eine Überweisung zum qualifizierten Facharzt in Erwägung zu ziehen.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 87,8 % (213.979 von 243.778 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Angina-pectoris Beschwerden\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.17: Qualitätsziel "Angina-pectoris Beschwerden": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Angina-pectoris Beschwerden\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.18: Qualitätsziel "Angina-pectoris Beschwerden": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Etwa 88 % aller Patienten im DMP KHK haben aktuell keine Angina-pectoris-Beschwerden. Seit dem zweiten Halbjahr 2015 erfährt dieses Qualitätsziel deutlich bessere Werte als in den Vorjahren. Ein Zielwert für dieses Qualitätsziel wurde bisher nicht festgelegt.

14.10 ACE-Hemmer

Qualitätsziel: ACE-Hemmer sollen bei mindestens 80 % aller Patienten mit Teilnahme am Modul Herzinsuffizienz verordnet werden.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit Teilnahme am Modul Chronische Herzinsuffizienz, bei denen keine Kontraindikation vorliegt.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Alle Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz sollen unabhängig vom Schweregrad der Herzinsuffizienz einen ACE-Hemmer erhalten, da eine Behandlung mit ACE-Hemmern Prognose und Symptomatik der Erkrankung verbessert. Die jeweilige Zieldosis ist durch eine langsame Steigerung der Dosierung anzustreben. Wenn die optimale Zieldosis nicht erreicht wird, erfolgt die Behandlung in der maximal vom Patienten tolerierten Dosis. Bei Patienten, die eine Behandlung mit ACE-Hemmern aufgrund eines durch ACE-Hemmer bedingten Hustens nicht tolerieren, kann der Wechsel auf einen AT1-Rezeptorantagonisten zur Beschwerdebesserung oder zur Beschwerdefreiheit führen.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 71,5 % (19.525 von 27.315 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"ACE-Hemmer\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.19: Qualitätsziel "ACE-Hemmer": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 1,9 % aller Praxen (42 von 2.182 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 75,5 % aller Praxen (1.647 von 2.182 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 22,6 % aller Praxen (493 von 2.182 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"ACE-Hemmer\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.20: Qualitätsziel "ACE-Hemmer": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

“Zur Zielgruppe [des Moduls “Chronische Herzinsuffizienz”] gehören Patienten mit koronarer Herzkrankheit und chronischer Herzinsuffizienz bei systolischer Dysfunktion, die sich in einer Einschränkung der linksventrikulären Auswurfleistung (Ejektionsfraktion, LVEF) auf unter 40 Prozent manifestiert” [3]. Laut der Nationalen VersorgungsLeitlinie sollen solche Patienten ACE-Hemmer erhalten . Das Qualitätsziel wurde in Bayern nicht erreicht: Auf Basis der Qualitätsziele kann nicht festgestellt werden, dass eine Teilnahme am Modul Chronische Herzinsuffizienz die Verordnungshäufigkeit von ACE-Hemmern erhöht.

In die Grundgesamtheiten der Qualitätsziele des Moduls fließen alle Patienten, für die in der Dokumentation das Feld “Modulteilnahme Chronische Herzinsuffizienz” angekreuzt ist, ein. Unseren Auswertungen zufolge wurde aber im Zeitraum 01.07.2008 bis 30.06.2010 - vor Einführung des Moduls - die Teilnahme am Modul bei 20.389 Patienten dokumentiert. Darunter wurde die Begleiterkrankung Herzinsuffizienz bei 10.411 Patienten niemals dokumentiert. Auch nach Einführung des Programms sind Unplausibilitäten zu identifizieren, sodass die Dokumentationsangabe nicht als zuverlässig zu betrachten ist. Auch aus diesem Grund ist die Entwicklung eines eigenständigen DMP für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zu begrüßen.

14.11 Betablocker

Qualitätsziel: Betablocker sollen bei mindestens 80 % aller Patienten mit Teilnahme am Modul Herzinsuffizienz verordnet werden.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit Teilnahme am Modul Chronische Herzinsuffizienz, bei denen keine Kontraindikation vorliegt.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Alle Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz sollen einen Betablocker erhalten. Die jeweilige Zieldosis ist durch eine langsame Steigerung der Dosierung anzustreben. Wenn die optimale Zieldosis nicht erreicht wird, erfolgt die Behandlung in der maximal vom Patienten tolerierten Dosis.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 79,8 % (23.684 von 29.678 Patienten). Somit wurde das Qualitätsziel von mindestens 80 % nicht erreicht.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Betablocker\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.21: Qualitätsziel "Betablocker": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

Statistische Einteilung der praxisbezogenen Ergebnisse:

  • Ziel erreicht (grün): 3 % aller Praxen (67 von 2.237 Praxen)
  • Keine Bewertung (gelb): 87,8 % aller Praxen (1.963 von 2.237 Praxen)
  • Ziel nicht erreicht (rot): 9,3 % aller Praxen (207 von 2.237 Praxen)

Das Vorgehen zur Bewertung der Zielerreichung auf Praxisebene ist im Abschnitt 11 beschrieben.

__Qualitätsziel \"Betablocker\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.22: Qualitätsziel "Betablocker": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Zu diesem Qualitätsziel gelten ähnliche Überlegungen wie beim Qualitätsziel “Modul Chronische Herzinsuffizienz: ACE-Hemmer”. Das Qualitätsziel wurde nur knapp verfehlt.

14.12 Serum-Elektrolyte

Qualitätsziel: Die Serum-Elektrolyte sollen bei einem hohen Anteil der Patienten mit Teilnahme am Modul Herzinsuffizienz im letzten Jahr bestimmt worden sein.

Berücksichtigte Patienten: Alle Patienten mit Teilnahme am Modul Chronische Herzinsuffizienz, bei denen keine Kontraindikation vorliegt.

Hinweistext für den koordinierenden Arzt im Feedbackbericht: Die Bestimmung der Serum-Elektrolyte (Natrium und Kalium) sollte regelmäßig (i.d.R. halbjährlich) zusammen mit der Überprüfung der Nierenfunktion erfolgen. Häufigere Kontrollen können insbesondere bei einer Therapieänderung erforderlich sein.

Ergebnis

Alle teilnehmenden Praxen: 78,7 % (26.087 von 33.166 Patienten). Zu diesem Qualitätsziel ist im Vertrag kein Zielwert festgelegt.

Zeitlicher Mittelwertverlauf

__Qualitätsziel \"Serum-Elektrolyte\": Entwicklung des Indikators__ 
im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Abbildung 14.23: Qualitätsziel "Serum-Elektrolyte": Entwicklung des Indikators im Verlauf der letzten sechs Jahre bzw. seit Einführung des Indikators.

Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen

__Qualitätsziel \"Serum-Elektrolyte\": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen.__ 
Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. 
Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Abbildung 14.24: Qualitätsziel "Serum-Elektrolyte": Verteilung der Ergebnisse unter den Praxen. Dargestellt ist die Anzahl der Praxen, für die im Feedbackbericht ein bestimmtes Ergebnis in Prozent ausgewiesen wurde. Dabei ist farblich gekennzeichnet, ob das Ziel erreicht oder nicht erreicht wurde oder, ob keine Bewertung möglich ist.

Kommentar

Bei klinisch stabilen Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz soll bei unveränderter Medikation die Kontrolle der Serum-Elektrolyte (Natrium, Kalium) halbjährlich erfolgen (Nationale VersorgungsLeitlinie [46]). Daher ist im DMP eine halbjährliche Bestimmung der Serum-Elektrolyte gefordert [3].

Literatur

45 Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK (Langfassung). Berlin: Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien, 2011 http://khk.versorgungsleitlinien.de

3 Anforderungen an strukturierte Behandlungsprogramme. Gemeinsamer Bundesausschuss http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/dmp/

46 Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische Herzinsuffizienz (Langfassung). Berlin: Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien, 2011 http://herzinsuffizienz.versorgungsleitlinien.de